3 Tipps für gutes Employer Branding an Schulen
Das Finden, Einstellen und Einarbeiten neuer Mitarbeiter ist intensiv – zeitlich, finanziell und personell. Vor allem, wenn mit dem neuen Job auch ein Landeswechsel verbunden ist. Mitarbeitende, die gerne an eurer Schule bleiben, auch über ihren Anfangsvertrag hinaus, rechnen sich für die Schule also doppelt und dreifach. Doch wie könnt ihr als Schule die Mitarbeitenden an euch binden, also ein gutes Employer Branding betreiben? Schaut man in die Literatur findet man Begriffe wie Unternehmenskultur, positive Arbeitsumgebung, Mitarbeitermotivation. Was heißt das denn auf eine Schule, noch dazu im Ausland, übertragen? Wir geben ein paar Impulse.
- 1️⃣ Klare Unternehmenskultur, die die Werte und Vision widerspiegelt: Ein Schulmotto und ein Leitbild, eure Schulkultur also, hat (fast) jede Schule. Lebt ihr die Werte auch schon aktiv und gerne? Schreibt ihr euch zum Beispiel auf die Fahnen, international zu sein? Dann zeigt das auf allen Ebenen, feiert unterschiedliche Feste und Feiertage (nicht nur die deutschen und die eures Gastlandes), kommuniziert in mehreren Sprachen, nehmt alle mit – Mitarbeitende, Schülerinnen und Schüler sowie die Elternschaft. Und zwar mit echtem Interesse und nicht, weil es mal wieder an der Zeit ist, mit Stäbchen zu essen, Empanadas zu backen oder eine Kaffeezeremonie durchzuführen. Wann ihr, die in Schulleitung, Verwaltungsleitung oder Vorstand aktiv seid, das auch noch machen sollst? Euer Netzwerk ist groß, es gibt mit Sicherheit Eltern oder jemandem aus dem Kollegium, der etwas organisiert oder aus seinem Heimatland beisteuern möchte. Die Anerkennung dieses Engagements ist ein weiterer Punkt, den ihr nutzen könnt, um zu zeigen: Wir sehen dich und deine Leistung – gelebte Wertschätzung also.
- 2️⃣ Positive Arbeitsumgebung: Was brauchen eure Erzieherinnen und Erzieher, eure Lehrkräfte, um gut arbeiten zu können? Eine unversiegbare Quelle an Kopierkontingent? Ein Tisch, an dem in Ruhe gearbeitet werden kann? Saubere und gut erreichbare Toiletten? Eine ausreichend lange Mittagspause, um sich vom Vormittag zu erholen? Zwei Stunden in der Woche, die fest geblockt sind für die Portfolioarbeit? Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen? Ein Beginn zur zweiten Unterrichtsstunde, um in Ruhe das Kind zur Kita oder in die Schule zu bringen? Fragt sie und schaut, was realistisch umsetzbar ist. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Peer-to-Peer-Fortbildung, anstatt der Weiterbildung eines Einzelnen in Deutschland. Oder die Ermutigung, sich intern auf freie Stellen zu bewerben, um Verantwortung zu übernehmen, und gleichzeitig fachliche Unterstützung anzubieten, um die persönliche und fachliche Entwicklung zu fördern. Also Chancen zu bieten und gleichzeitig die Mitarbeitenden zu fordern. Benennt im Vorfeld klar eure Ansprüche an die Stelle und zur Stellenausführung.
- 3️⃣ Mitarbeitermotivation und -unterstützung: Ein Punkt, an dem es schnell „menschelt“, denn hier geht es um dich, um euch, um Menschen, die alle anders ticken. Und allen gemein: Sie möchten Teil eines Teams sein. Bindet eure Mitarbeiter also ein, in Prozesse und Überlegungen, und zwar so oft wie möglich. Kommuniziert mit ihnen, achtet darauf, dass es nicht eine Einbahnstraße wird, ihr nicht nur informiert, sondern dass ein Austausch entsteht, Einschätzungen und Meinungen gehört und wahrgenommen werden. Verbringt doch mal wieder die Pause im Lehrerzimmer, ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen oder konkrete Dinge abzuklären, sondern um ins Gespräch zu kommen. Je nach Selbstverständnis, könnt ihr auch als Vorstandsmitglieder eine offene Sprechstunde anbieten oder einen festen Rahmen für den regelmäßigen Austausch setzen, zum Beispiel mittwochs zum Mittagessen in der Kantine.
Du und dein Leitungsteam, ihr seid es, die auch in diesem Bereich eine Vorbildfunktion einnehmt. Fördert also den transparenten, ehrlichen Austausch, lebt authentisch vor, was für euch und eure Schule wichtige Werte sind.
❗ Und das Wichtigste: Fangt an! Behaltet die Impulse, euer Wissen, nicht für euch, sondern fangt an, es umzusetzen. Wir wissen viel zu viel und handeln viel zu wenig.
Katharina arbeitet seit vielen Jahren kontinuierlich an der praktischen Umsetzung und der unterstützenden Optimierung von Corporate Identity- und Corporate Design-Konzepten in der institutionellen Kommunikationsarbeit im Bildungsbereich.